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Teuflischer Auftakt: Union beginnt Saison auf dem Lauterer Betzenberg

So, 05. August 2012
Teuflischer Auftakt: Union beginnt Saison auf dem Lauterer Betzenberg

Nach 92 Tagen Sommerpause beginnt für den 1. FC Union Berlin am Montag, 06.08.2012 um 20:15 Uhr die Zweitliga-Spielzeit 2012/13. Für das Flutlichtspiel beim 1. FC Kaiserslautern stehen auf Unionseite gleich zwei Ex-Lauterer in den Startblöcken und brennen auf ihre Einsatzchance.

Es ist ein Montagspiel, auswärts noch dazu – nach Erfolgen des 1. FC Union Berlin in dieser Konstellation sucht man bislang vergeblich. Ein schlechtes Omen, gar ein Fluch? Uwe Neuhaus glaubt nicht an derlei konstruierte Schwarzmalerei. Die Zuversicht des Cheftrainers hat seinen Ursprung in der sehr guten Vorbereitung seiner Mannschaft. Sieben Siege, ein Unentschieden, Unmengen von Toren und sich richtig reinhängende Profis. „Nach der Vorbereitung sind wir auf einem guten Weg. Kaiserslautern wird ein wertvoller Test. Man wird sehen, ob wir unsere Auswärtsbilanz aufpolieren und bei den Gegentoren einen Schritt vorwärts machen können“, gewinnt Uwe Neuhaus dem Härtetest zum Saisonbeginn Gutes ab.

Dass seine Mannschaft nach der langen Pause endlich von der Leine gelassen werden will, kann Trainer Uwe Neuhaus dieser von den Augen ablesen. Bei zwei Spielern wird die Vorfreude auf das erste Punktspiel ganz besonders groß sein. Fabian Schönheim absolvierte 48 Erst- und Zweitligaspiele für die Pfälzer. Und auch Adam Nemec kennt den Betzenberg nach 61 Ligaspielen wie seine Westentasche. „Ich möchte die Punkte von dort unbedingt mitnehmen. Das wird hart, denn das Stadion, die Fans und die Atmosphäre sind erstklassig“, warnt der bullige Angreifer.

Wie man Zählbares aus dem Hexenkessel entführen kann, weiß Uwe Neuhaus aus der Vergangenheit. Im bisher einzigen Spiel der Eisernen auf dem „Betze“ trotzte man den Hausherren mit einem 1:1 ein schwer umkämpftes Unentschieden ab. „Kaiserslautern hat ein fantastisches, ja, fanatisches Publikum. Da müssen wir eiskalt agieren, Übermotivation können wir nicht gebrauchen“, erklärte Uwe Neuhaus auch in Richtung der ehemaligen Lauterer, deren Erfahrungen der Coach in die Vorbereitung auf die Begegnung einbeziehen wird.

In Kaiserslautern hat man vor dem ersten Punktspiel einen letzten, erstklassigen Test an Land gezogen. Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München gastierte am Mittwoch im Fritz-Walter-Stadion. Gedanklich möchte man sich von Liga 1 offenbar nicht allzu weit entfernen. Der direkte Wiederaufstieg ist das große Ziel der Pfälzer, das achtbare 2:3 gegen die vermeintlich übermächtigen Bayern ein Fingerzeig.

Die  Erfahrung zeigt aber auch, dass sich Bundesligaabsteiger an die Gangart der zweiten Liga anpassen, sie annehmen müssen. Ähnlich wie der eiserne Anhang, wollen auch die Lauterer Fans ihre Mannschaft kämpfen sehen und hoffen gegen Union auf Fritz Walter’sche Tugenden. Dass die „Roten Teufel“ bedingt durch die vielen Ab- und Zugänge im Nachteil wären, sieht Uwe Neuhaus nicht so. „Franco Foda verfügt über einen sehr gut besetzten Kader. Sieben bis acht Spieler aus dem Erstligajahr sehe ich gegen uns in der Startelf. Das Gerüst der Mannschaft wird, ähnlich wie bei uns auch, eingespielt sein.“

Seinen Kollegen nicht helfen kann wird weiterhin Björn Kopplin. Der aus Bochum an die Wuhle gewechselte Verteidiger kämpft im Individualtraining für seine vollständige Genesung. Hinter der Torhüterposition steht zudem ein weiteres Fragezeichen. Ob er sich zwischen den Pfosten für Daniel Haas oder Jan Glinker entscheiden wird, ließ Uwe Neuhaus anlässlich der Spieltags-Pressekonferenz wie gewohnt offen.