Tief im Westen: Union wird ausgekontert und unterliegt Bochum 0:3
Der vorletzte Ausflug der Saison 2010/2011 führte die Eisernen nach Bochum. Für die Gastgeber ein immens wichtiges Spiel – geht es doch für den Bundesligaabsteiger noch um den direkten Wiederaufstieg, zur Not über den Umweg der Relegation.
Union-Trainer Uwe Neuhaus hatte im Laufe der Woche noch damit kokettiert „sicher nicht mit fünf Stürmern“ aufzuwarten, präsentierte seine Mannschaft aber schließlich mit einer variablen und sehr offensiv ausgerichteten 4 – 1 – 4 – 1-Formation:
Glinker – Menz, Madouni, Göhlert (56. Rauw), Kohlmann – Peitz – Quiring, Mattuschka, Ede, Mosquera (Brunnemann, 65.) – Benyamina (Savran, 72.)
Im Gegensatz zum letzten Auswärtsauftritt in Düsseldorf präsentierte sich Union in der Ruhrpottmetropole von Beginn an spritzig und mit Zug zum Tor. Gehörte der allererste Angriff noch den Gastgebern, kam danach der Union-Express ins Rollen. Mehrere gute Angriffe in den ersten zehn Minuten führten zu Chancen für Benyamina, Ede und Mosquera, brachten jedoch nicht den erhofften Führungstreffer. Den erzielten stattdessen überraschend die Gastgeber. Einen Einwurf auf Höhe der Mittellinie führte Kopplin blitzschnell aus und überrumpelte damit die aufgerückte Hintermannschaft der Eisernen. Der von Freier herrlich freigespielte Aydin hatte keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen (11.). Damit war das Offensivpulver der Hausherren jedoch weitgehend verschossen und Union übernahm wieder das Kommando. Den vermeintlichen Ausgleich erzielte dann Chinedu Ede nach präziser Hereingabe von Mattuschka. Der Linienrichter ahndete jedoch eine eher passive Abseitsstellung Benyaminas und verwehrte dem Treffer die Anerkennung. Bis zur Pause blieb Union im Vorwärtsgang, konnte jedoch keinen Treffer erzielen. Es blieb bei der knappen Führung für den VfL.
Zur zweiten Halbzeit kamen nun energischere Bochumer aus der Kabine und es dauerte erneut 10 Minuten, bis der Ball wieder bei Union im Netz lag. Wieder war es eine Kontersituation, die Bochum den entscheidenden Vorteil brachte. Freier vollendete den Angriff schließlich (55.) – für Jan Glinker im Union-Tor war erneut nichts zu machen. In der Folge ließ sich Bochum das Geschehen nun nicht mehr aus der Hand nehmen. Egal wie die Mannen um Kapitän Torsten Mattuschka es auch versuchten, es gab kein Durchkommen zum Bochumer Tor. Stattdessen fiel auch noch das 3:0 und es überrascht kaum, dass auch dieses Tor ein gut ausgespielter Konter war, den erneut Aydin abschloss (73.).
So endete schließlich diese Partie mit einer Niederlage, die zumindest in dieser Höhe nicht verdient war und für die frustrierte Unioner auf dem Platz nur schwer Worte fanden. Union-Coach Uwe Neuhaus: „Zunächst mal Glückwunsch an den VfL - das Ergebnis geht in Ordnung. Im Gegensatz zum Spiel in Düsseldorf vor 14 Tagen war ich heute mit dem Spiel meiner Mannschaft zumindest in der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Wir haben gut die Räume zugestellt und Bochum das Leben sehr schwer gemacht. Mit dem 2:0 war das Spiel dann allerdings entschieden, da haben wir nicht mehr daran geglaubt, die Partie noch umbiegen zu können.“ Bochums Trainer Friedhelm Funkel bestätigte das Urteil in seinem Statement: „Wir hatten in Halbzeit 1 große Probleme und haben Union viel zu viele Freiheiten gegeben. Glücklicher Weise fiel das 1:0 früh, Sicherheit hat uns aber erst das 2:0 gegeben. Danach wird es dann schwer für eine Mannschaft, für die es nicht mehr um sehr viel geht. Das konnten wir mit dem 3:0 schließlich nutzen.“
Für Uwe Neuhaus und seine Mannschaft geht es nun darum, noch einmal alle Kräfte zu bündeln und das letzte Heimspiel konzentriert vorzubereiten. Zum Saisonabschluss im heimischen Stadion An der Alten Försterei wartet ein ausverkauftes Haus und mit Energie Cottbus zwar kein Lokal-, aber zumindest ein Regionalrivale. Ein Sieg zum Abschied vom heimischen Publikum ist das erklärte Ziel der Eisernen.