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Torpremieren: Nemec und Stuff treffen zum Remis gegen 1860 München

Sa, 24. November 2012
Torpremieren: Nemec und Stuff treffen zum Remis gegen 1860 München

Der 1. FC Union Berlin behält in einem engen, umkämpften Spiel gegen 1860 München einen Punkt in Köpenick. Mit ihrem jeweils ersten Tor in dieser Saison sicherten Christian Stuff und Adam Nemec das leistungsgerechte Unentschieden.

Bei der Zusammenstellung seiner Startelf beließ Uwe Neuhaus kaum einen Stein auf dem anderen. Mit Formgründen hatte das im Vergleich zum Spiel in Regensburg zahlreich ausgetauschte Personal hingegen nichts zu tun. Daniel Göhlert blieb mit Gelb-Rot-Sperre belegt nur der Platz auf der Tribüne. Björn Jopek (Faserriss) und Roberto Puncec (schwere Prellung) fehlten verletzungsbedingt, wodurch Patrick Kohlmann und Michael Parensen in die Anfangself rückten. Auch der zuletzt unberücksichtigt gebliebene Tijani Belaid stand wieder im Kader. Mit Silvio an Simon Teroddes Seite begann Union mit zwei Angreifern im 4-4-2 mit Raute: 

Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Zoundi (70. Quiring), Parensen (89. Menz) – Mattuschka – Silvio (66. Nemec), Terodde

Regennasser Rasen verlangte allen Aktiven hohe Aufmerksamkeit ab. Besser mit den herbstlichen Gegebenheiten kam zunächst Union zurecht, von Anpassungsproblemen keine Spur. Torsten Mattuschkas scharfe Freistoßflanke fand Michael Parensen, der das Spielgerät zwar nur Zentimeter neben das Aluminium setzte, dabei aber auch im Abseits stand (5.). Nur mit Verzögerung bekamen die Löwen bei Ballverlust Ordnung in ihre Reihen. Dies nutzten die Gastgeber für erste gefährliche Tempodribblings über die Außenpositionen. Auf wirkliche Torgefahr warteten die 16.750 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei indes bis zur 21. Spielminute. Dann eroberte Kapitän Mattuschka den Ball, schaltete schnell und bediente Simon Terodde, der umgehend den Abschluss suchte. Gabor Kiraly klärte zur Ecke, die, getreten von Torsten Mattuschka, auf dem Kopf des baumlangen Christian Stuff landete. Der Innenverteidiger, der gerade seinen Vertrag um ein Jahr bis 2014 verlängert hatte, schraubte sich in die Höhe und köpfte den Ball gefühlvoll zur Führung in die lange Ecke (21.). 1860 brauchte danach nicht viel Zeit und kam durch den Distanzschuss von Daniel Bierofka zu einer ersten Torchance (25.). Der Hingucker im ersten Abschnitt war unbestritten das Solo von Patrick Zoundi nach gut einer halben Stunde. Der rechte Läufer forderte mit dem Ball am Fuß hintereinander gleich vier Gegenspieler zum Tanz, absolvierte die ihm gestellten Aufgaben mit Bravour, scheiterte dann jedoch beim Torabschluss (31.). Das Spiel verlor in der Folge spürbar an Dynamik, weshalb es mit der für Union verdienten Pausenführung pünktlich in die Kabine ging.   

Den Auftakt des zweiten Spielabschnittes gestaltete nach dem Seitenwechsel wiederum Union. Dabei beeindruckte Christian Stuff erneut mit großer Präsenz im gegnerischen Strafraum. Dieses Mal glättete die Münchner Hintermannschaft die Wogen jedoch rechtzeitig (47.). Damit gelang den Gästen, was den Platzherren kurz darauf nicht glückte. Eigentlich durch eine Freistoßentscheidung im Vorteil, ging es nach dem Ballverlust zu schnell für die Eisernen. Moritz Stoppelkamp profitierte von der Verkettung unglücklicher Umstände und schlenzte den Ball von rechts in das Sturmzentrum, wo „Mr. 1860“, Benjamin Lauth, zum Ausgleich traf (53.). Der Charakter der Partie war nun leicht verändert. Die Bayern witterten ihre Chance und Union öffnete sich ebenfalls etwas. Was heraussprang, war ein spannendes Zweitligaspiel. Die Spannung schlug allerdings wenig später in Ärger um, als schon wieder Benjamin Lauth seinen Torhunger stillte. Nach Flanke von außen stand das Münchener Urgestein förmlich in der Luft und wuchtete die Kugel in die Maschen (70.). Auf der Gegenseite probierte es fünf Minuten später der eingewechselte Adam Nemec mit dem Kopf, verfehlte das Ziel jedoch. Ebenso hatte Markus Karl danach nicht das nötige Zielglück (78.). Die Bälle landeten nicht im Netz, aber die Druckphase Unions war unübersehbar. Mit dem Heft des Handels ausgestattet, entlud sich bei einem Spieler dann erheblicher Druck. Adam Nemec drückte den von Torhüter Kiraly zunächst abgewehrten Kopfball Christian Stuffs zu seinem ersten Treffer im Union-Trikot über die Linie (81.). Die Schlussminuten waren ein offener Schlagabtausch, in welchem keiner der beiden Parteien der finale Gedankenblitz kam.

Trainer Uwe Neuhaus wollte den errungenen Zähler zunächst nicht als Gewinn betrachten: „Wir trauern den drei Punkten schon ein wenig nach. Der Sieg wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Hauptursache für das Unentschieden war aus meiner Sicht, dass zu viele unserer Angriffe mit einem Fehlpass verbunden waren. Selbst einfachste Bälle sind beim Gegner gelandet. So dürfen wir uns nicht wundern, dass es nur für einen Punkt gereicht hat. Ich glaube, beide können aber dennoch mit dem Unentschieden leben.“

Zum Verschnaufen bleibt der Mannschaft kaum Zeit, denn schon am kommenden Mittwoch, den 28.11.2012 um 17:30 Uhr wartet die englische Woche mit dem Gastspiel beim MSV Duisburg auf.