Treffen und punkten: Union zu Gast im Paderborner „Stadion der vernagelten Tore“
Mit den milderen Winterwochen scheint es vorerst vorbei zu sein. Zweistellige Minusgrade nehmen Mitteleuropa in einen eisigen Würgegriff. Auch im westfälischen Paderborn wird den Eisernen ein frostiger Wind entgegen wehen. Doch schuld daran sind nicht allein die Witterungsbedingungen. Paderborns Trainer Roger Schmidt formte in kurzer Zeit eine Spitzenmannschaft, die in der Liga ganz oben mitspielt. Nach den Niederlagen im Stadion An der Alten Försterei (0:3) und im Anschluss gegen Fürth, blieben die Mannen von der Pader ganze 15 Spiele ohne Niederlage und befinden sich mit drei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze in Lauerstellung. „Für mich ist Paderborn DIE Überraschungsmannschaft der Hinrunde“, bekennt Union-Coach Uwe Neuhaus, der nicht mit einem Leistungseinbruch rechnet: „Sie spielen ohne Furcht offensiv nach vorne. Ich denke, dass bis zum Schluss mit ihnen gerechnet werden muss.“
Derweil stellt sich den Eisernen eine nahezu unlösbar wirkende Aufgabe: Tore schießen in Paderborn. Bisher trafen beide Vereine auf westfälischem Boden ganze vier Mal aufeinander. In keiner einzigen Begegnung gelang den Köpenickern ein Treffer. Den letzten Punkt erstritt Union noch in der 3. Liga und da, wie sollte es anders sein, mit einem torlosen 0:0. „Solche Serien gibt es immer wieder“, wundert sich auch Michael Parensen.
Im letzten Spiel vor der Winterpause war der kampfstarke Mittelfeldspieler nach einem Zweikampf schmerzhaft umgeknickt. Die bösesten Befürchtungen bestätigten sich damals allerdings nicht. Anstelle des zunächst für möglich gehaltenen Knöchelbruchs entpuppte sich die Verletzung als Außenbandriss im Sprunggelenk. „Alles ist gut verheilt, ich habe keine Probleme mehr und bin positiv gestimmt“, blickte Parensen am Mittwoch optimistisch voraus. „Es ist an der Zeit, dass wir diesen Tor-Bann durchbrechen. Erst treffen wir und dann schnappen wir uns die drei Punkte.“
Der Trainer hat bei seiner Mannschaft bereits Vorfreude auf den Wettkampfstart ausmachen können: „Wenn das Flutlicht angeht, beginnt das Kribbeln im Bauch. Ich hoffe, dass wir so die entscheidenden Prozente drauf packen können, die zuletzt noch gefehlt haben“, so Uwe Neuhaus.
Neuzugang Tijani Belaid wird gegen Paderborn bereits im Kader stehen. Darüber hinaus hat der Trainer fast freie Wahl bei der Zusammenstellung der Startelf. Bis auf Fabian Fritsche (Aufbautraining) gibt es im Vorfeld der Partie keine weiteren Ausfälle zu beklagen.