Trotz Führung 1:2 verloren: Union ohne Punkte gegen Köln
Die Elf von Uwe Neuhaus veränderte sich im Vergleich zur Niederlage in Aue nur auf einer Position. So begann Marc Pfertzel auf der rechten Abwehrseite. Björn Kopplin nahm auf der Bank Platz. Trotz der klaren Favoritenrolle für Köln, verzichtete Uwe Neuhaus auf die zweite Absicherung im defensiven Mittelfeld. Das 4 – 4 – 2-System wartete mit einer Mittelfeldraute und folgendem Personal auf:
Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, Kohlmann – Kreilach – Quiring (83. Gomaa), Dausch – Mattuschka (70. Köhler) – Brandy, Skrzybski (70. Terodde)
Die von Beginn an sehr offensive Gangart des Gastgebers beeindruckte die Kölner sichtlich. Union hielt sich nicht zurück und übte Druck auf die Abwehrreihe der Elf von Köln-Coach Peter Stöger aus. Mit einer Handvoll Standardsituationen näherten sich die Köpenicker dem gegnerischen Tor. Es schien, als wenn der Spitzenreiter stets den entscheidenden Schritt hinterherhinkte. Nach zehn Minuten bestrafte Union die lockere Gangart der Geißböcke. Marc Pfertzel schlug mit seinem linken Fuß eine Flanke auf den langen Pfosten. Dort stürmte Martin Dausch heran und nahm das Spielgerät mit einem gekonnten Dropkick. Die Kugel schlug aus sieben Metern im Tor von Keeper Timo Horn, der nicht den Hauch einer Abwehrchance hatte, ein. Die Führung des Gegners schien den FC anzustacheln. Die Gäste gingen nun weitaus giftiger zu Werke und ließen den Gegenspielern bedeutend weniger Platz, als in der Anfangsphase. Ein langer Ball aus dem Halbfeld segelte dann in den Strafraum der Platzherren, wo Roberto Puncec beim Versuch den Ball zu klären vor allem den Gegenspieler traf. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte auf den Punkt, von wo Patrick Helmes zum 1:1 ausglich (26.). Dann zappelte das Leder zum zweiten Male im Netz der Kölner. Damir Kreilach köpfte eine Flanke über die Linie. Doch zur Enttäuschung der Unioner unter den 21.717 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei stand der Kroate wenige, aber entscheidende Zentimeter im Abseits (28.). Es entwickelte sich in der Folge eine offene Begegnung. Das Stöger-Team ließ Union zunächst machen und wartete auf Kontersituationen, die aber häufig zu ungeduldig ausgespielt verpufften.
Nach Wiederanpfiff machte es Union wie zu Spielbeginn. Forsch legten die Platzherren den Vorwärtsgang ein und kamen durch Steven Skrzybski zu einer Halbchance (47.). Den Schuss des Youngsters konnten die Kölner im Strafraum noch blocken. Glück hatten die Gäste in der 52. Spielminute. Damir Kreilach drückte den Ball nach einer Flanke am langen Pfosten erneut in die Maschen. Allerdings sprang dem 24-Jährigen das Spielgerät zuvor an die Hand, weshalb auch dieser Treffer nicht zählte. Auf der anderen Seite machte es Köln cleverer. Den auf das Foulspiel von Christopher Quiring folgenden direkten Freistoß brachte Patrick Helmes aus 20 Metern flach in der Torwartecke unter (59.). Die Domstädter hatten das Spiel gedreht und die Eisernen erlebten mit dem auf die eigene Führung folgenden Rückstand ein quälendes Déjà-vu. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als Wolfgang Stark das deutlich sichtbare Handspiel von Dominic Maroh im Kölner Strafraum großzügig durchgehen ließ (65.). Es folgte die schwächste Phase der Begegnung. Erst nach 83 Minuten ergab sich eine weitere Chance für Union. Doch Christopher Quiring setzte die Hereingabe von Marc Pfertzel aus sechs Metern rechts neben den Pfosten. Der verpasste Ausgleich markierte zugleich die letzte nennenswerte Szene des Spiels.
„Man muss unterscheiden: Das Ergebnis ist mal wieder enttäuschend, an der Art und Weise gibt es wenig zu bemängeln. Wir wollten den Müll, den wir uns in den letzten Wochen in den Rucksack geladen hatten, abwerfen. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt auch verdient und natürlich kann man solch einen Gegner nicht 90 Minuten unter Druck setzen. Es war das sechste Mal, dass wir nach einer Führung noch verloren haben. Das ist auch Ausdruck der Unsicherheit in den letzten Spielen. Den Handelfmeter für uns muss man geben, da fehlt auch das Quäntchen Glück im Moment. Aber wenn wir so weiterarbeiten, werden wir uns das auch wieder erarbeiten“, so die Analyse von Trainer Uwe Neuhaus nach dem Abpfiff.
Die kommende Partie wird wieder auf fremdem Platz ausgetragen. Am Ostersonnabend, dem 19.04.2014 um 13:00 Uhr trifft die Elf von Trainer Uwe Neuhaus im Karlsruher Wildparkstadion auf den Karlsruher SC.