Trotz Unterzahl: Union bezwingt Sandhausen
Nach dem Ausfall von Steven Skrzybski veränderte Union-Trainer Jens Keller seine Taktik und schenkte Philipp Hosiner als zweiter Spitze das Vertrauen. Die Aufstellung im 4-4-2-System las sich zu Beginn des Spiels wie folgt:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Fürstner – Kroos (79. Daube), Kreilach – Hedlund (82. Kessel) – Polter, Hosiner (70. Redondo)
Die Eisernen starteten gut in die Partie, setzten die Gäste früh unter Druck und erarbeiteten sich bereits in der sechsten Spielminute die erste hochkarätige Torchance. Damir Kreilach legte die Kugel per Kopf quer auf Landsmann Roberto Puncec, der Torhüter Marco Knaller mit seinem wuchtigen Kopfball zu einer Glanztat zwang. Die Gäste warfen sich in die Zweikämpfe, offensiv gelang den Sandhäusern jedoch wenig. Union kombinierte sich gut durchs Mittelfeld und erspielte sich immer wieder gute Tormöglichkeiten. In der 34. Minute belohnten sich die Köpenicker schließlich mit dem Treffer zum 1:0. Nach guter Flanke von Christopher Trimmel verlängerte Simon Hedlund den Ball leicht mit dem Kopf direkt in den Lauf von Philipp Hosiner, der sich nicht zweimal bitten ließ und die Kugel zur Führung ins Tor beförderte. Nur Sekunden später scheiterte Damir Kreilach per Kopf am Außenpfosten (35.). Bis zur Pause behielt Union die Oberhand und kontrollierte das Geschehen.
Die Gäste kamen motiviert aus der Kabine und erspielten sich in der 49. Spielminute die erste gute Möglichkeit. Richard Sukuta-Pasu scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Daniel Mesenhöler, den Nachschuss setzte der Stürmer über den Kasten. Union ließ sich von den stärker werdenden Gästen nicht beeindrucken, sondern legte direkt nach. Toni Leistner verlängerte eine Ecke auf den zweiten Pfosten zu Rechtsverteidiger Pedersen. Den Abschluss des 21-Jährigen konnte Marco Knaller noch parieren, den Abpraller staubte Kreilach jedoch trocken zur 2:0-Führung ab (54.). Gerade als es schien, dass die Eisernen die Partie im Griff hätten, musste die Mannschaft einen herben Rückschlag hinnehmen. Nach einem Foul an Tim Kister zückte Schiedsrichter Sven Jablonski die rote Karte gegen Sebastian Polter und schickte den Stürmer vorzeitig vom Platz. Auch in Unterzahl blieb der 1. FC Union Berlin in einem immer hektischer werdenden Spiel tonangebend und erspielte sich weitere Möglichkeiten. Trotz guter Chancen waren es jedoch die Gäste, denen in der 76. Spielminute das Tor gelang. Nach Flanke von Kulovits stieg der eingewechselte Lucas Höler am höchsten und versenkte den Ball per Kopf zum Anschlusstreffer. In den letzten Minuten zogen sich die Eisernen weit zurück in die eigene Hälfte und verteidigten die Führung mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
„Die Stimmung wirkt hier ein bisschen bedrückt. Sicher haben wir Sebastian Polter verloren, aber wir haben drei Punkte geholt. Wir sind froh über die Punkte, aber ich glaube, sie waren hoch verdient. Bis zur 55. Minute haben wir klar dominiert und hatten viele Aktionen Richtung Tor. Wir haben gut gespielt, die Bälle früh erobert und bis zur roten Karte ein sehr gutes Spiel gemacht. Danach hat die Mannschaft gefightet und trotz Unterzahl keine Chance zugelassen. Unterm Strich ist der Sieg verdient“, lautete das Fazit von Jens Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Das nächste Pflichtspiel der Eisernen steht am Montag, dem 08.05.2017 auf dem Programm. Im Eintracht-Stadion trifft der 1. FC Union Berlin am 32. Spieltag um 20:15 Uhr im Spitzenspiel auf Eintracht Braunschweig.