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Trotz dünner Personaldecke: „Der Sieg ist immer das Ziel.“

Fr, 14. Oktober 2011
Trotz dünner Personaldecke: „Der Sieg ist immer das Ziel.“

Die Auswahl an einsatzbereiten Spielern hat sich in den vergangenen Wochen rasant dezimiert. Verletzungen und Krankheiten brachten die medizinische Abteilung der Eisernen gehörig ins Schwitzen. Der Lohn: Christian Stuff und Silvio könnten im Ernstfall helfen.

Vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC am Sonnabend, 15.10.2011 um 13:00 Uhr, schaute Union-Coach Uwe Neuhaus kritisch in die Runde der versammelten Journalisten. Aus Sicht des Cheftrainers hätten die vergangenen zwei Wochen kaum schlechter verlaufen können. Entgegen der erhofften Genesung angeschlagener Spieler verschärfte sich die Personalsituation in der Länderspielpause sogar. Trainingseinheiten mit 13 Feldspielern erweckten unter den anwesenden Beobachtern einen teilweise besorgniserregenden Eindruck. Wie würde die Mannschaft im Spiel gegen den KSC wohl aussehen, wenn so viele Korsettstangen der Mannschaft verletzungs- oder krankheitsbedingt ausfallen würden?

So gerieten die Mutmaßungen bezüglich der Startelf auch in der Spieltags-Pressekonferenz in den Diskussionsmittelpunkt. Für Christoph Menz könnte der Personalschwund im Defensivverbund die Rolle des Abwehrchefs bedeuten. Übermäßigen Respekt flößt dem 22-Jährigen die verantwortungsvolle Aufgabe aber nicht ein. „Ich kenne die Position und auch meine Mitspieler, eine besondere Nervosität spüre ich nicht“, gibt sich Menz gelassen. Wohl auch, weil der gebürtige Magdeburger das Vertrauen seines Trainers genießt: „Vielleicht kann Christoph, wenn er die Verantwortung auf dem Platz spürt, den nächsten Schritt machen“, so Uwe Neuhaus über den Mann aus dem eigenen Nachwuchs.

Auf Rosen ist Unions Chefcoach dieser Tage wirklich nicht gebettet, zu drastisch sind die Einschnitte im Spielerportfolio. Bei der schlechten Nachrichtenlage vermögen es somit schon kleine Fortschritte, die dunklen Wolken ein wenig beiseite zu schieben. Definitiv ausfallen werden Marcel Höttecke, Daniel Göhlert und Ahmed Madouni - soweit so schlecht. Positiv hingegen sieht Neuhaus die Entwicklung bei Markus Karl, dessen Hüftbeschwerden sich zu bessern scheinen. Auch Christian Stuff kann sich noch Hoffnungen machen. Die ursprüngliche Diagnose eines Syndesmosebandrisses bestätigte sich bei ihm nicht. Der 1,99 Meter große Abwehrhüne absolvierte ein intensives Rehaprogramm mit Fitnesscoach Dirk Keller, ein Einsatz am Sonnabend scheint möglich, aber: „Am Ende entscheidet das Sprunggelenk“, erklärte Trainer Neuhaus. Bei Torsten Mattuschka, der unter der Woche grippal passen musste, zeigt die Tendenz ebenfalls nach oben. Erste lockere Läufe konnte der Kapitän schon absolvieren. Es bleibt abzuwarten, wie er die Belastung wegsteckt. Ähnliches gilt für Torjäger Silvio. „Es besteht ein kleines Fünkchen Hoffnung. Er wird definitiv nicht von Anfang an spielen, soviel ist klar“, legte sich Uwe Neuhaus fest und fügte an: „Wir werden nichts Verrücktes machen, die Gesundheit unserer Spieler keinesfalls aufs Spiel setzen.“

„Der Sieg ist immer das Ziel“, versicherte der Chefcoach und verwies auf die Möglichkeiten im Falle eines Erfolges. „Die Begegnung ist absolut wichtig für uns. Beide Vereine sind punktemäßig relativ gleich auf. Mit einem Sieg können wir uns weiter Luft nach unten verschaffen.“ Dem Gegner wird die Verletzungsmisere des Gastgebers derweil nicht ungelegen sein. Mit Alexander Iashvili muss KSC-Trainer Rainer Scharinger auf einen seiner wichtigsten Akteure gelbgesperrt verzichten. Ferner ist der KSC seit sieben Spielen sieglos (2 Remis, 5 Niederlagen) und nur der FC Ingolstadt hat mehr Gegentore (26) als die Karlsruher (22) hinnehmen müssen.

Der Fußball-Hunger im Union-Fanlager vor dem Duell mit den Badenern scheint jedenfalls riesig. Schon am Donnerstag waren mehr als 10.000 Karten über die Theke des Ticketoffice gegangen.

Die Stadion-Tore für die mehr als 15.000 erwarteten Besucher öffnen um 11:30 Uhr. Der Anpfiff durch Schiedsrichter Robert Hartmann erfolgt 13:00 Uhr.