Trotzig nach München: Union will Boden gutmachen
Fünf erfolglose Spielen in Folge trüben derzeit die Laune in Berlin-Köpenick. Das Aus im Pokal war auch für Mario Eggimann keine angenehme Erfahrung. „Der Pokal war eine große Gelegenheit, um etwas Schönes zu erreichen. Die Art und Weise des Ausscheidens hat die Stimmung ein bisschen gedrückt“, so der Schweizer, der die Rolle des Abwehrchefs einnehmen wird. Der erfahrene Innenverteidiger war lange verletzt und stand gegen den 1. FC Kaiserslautern erstmalig wieder in der Startelf.
Der aus Hannover an die Wuhlheide gewechselte Eggimann hat in seiner langen Karriere schon einige schwierige Phasen durchlebt. „Es ist eine Situation, mit der wir uns beschäftigen müssen. Vorher lief alles sehr gut. In den letzten fünf Spielen ist es nicht mehr einhundertprozentig zufriedenstellend“, gibt der 32-Jährige zu. „Ich bin immer der Meinung, dass man solche Dinge nüchtern analysieren und nicht mit zu vielen Emotionen an die Sache herangehen sollte“, so der gebürtig aus Brugg stammende Sommerzugang.
Uwe Neuhaus wendet den Fokus ohne Umschweife auf das anstehende Auswärtsspiel: „Unsere Bilanz dort sieht nicht rosig aus“, bemerkte der Trainer und meint damit die vier zu Buche stehenden Niederlagen in der Allianz Arena seit dem Zweitliga-Aufstieg 2009. Hinzu kommt, dass die Löwen die letzten drei Spiele in der Liga für sich entscheiden konnten. Aber: „Je länger eine Serie dauert, sowohl die Siegesserie der Sechziger als auch unsere Negativserie, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gebrochen wird.“ Das beste Beispiel sind die Gastgeber selbst. Vor der jüngsten Erfolgsserie gab es für die Löwen sechs Pflichtspiele hintereinander ohne Sieg, davon vier ohne eigenes Tor. Vor drei Wochen sah die Welt für 1860 noch sehr grau aus. Aber durch die Punkte der letzten Wochen hat sich der Gastgeber etwas freischwimmen können. Uwe Neuhaus hat Hoffnung, dass seiner Elf dies ebenfalls gelingen könnte. „Wir sollten den Blick aktuell nicht auf die Tabelle richten, denn der Anblick ist trügerisch“, sagt Unions Cheftrainer und meint damit die enge Punktekonstellation. Mit Siegen und Niederlagen ist viel Bewegung in beide Richtungen möglich. „Es stehen noch drei Spiele bis zur Winterpause aus. Da kann man eine Menge Boden verlieren oder auch gut machen“, so der Hinweis des Cheftrainers.
Das Verletzungspech und die Rotsperre von Baris Özbek zwingen Uwe Neuhaus zu einigen Veränderungen. Eine Lösung für die Ausfälle in der Abwehrreihe gäbe der Profikader her, doch möchte Uwe Neuhaus durch die Ereignisse in den 90 Minuten von München nicht überrascht werden. Als Reaktion auf die Verletzungen von Fabian Schönheim und Christian Stuff nominierte Coach Neuhaus erstmalig Oliver Oschkenat für den 18er-Kader. Der 19-Jährige Defensivspieler bestreitet seine zweite Saison für die U23, kam in 13 Regionalligaspielen zum Einsatz und erzielte ein Tor.
Bedingt durch die schwierige Wetterlage wurde der ursprüngliche geplante Flug gestrichen. Stattdessen trat die Mannschaft nach dem Vormittagstraining per Bus die Reise nach München an. Der Anstoß in der Allianz Arena erfolgt um 13:00 Uhr. Karten für die Partie sind am Spieltag vor Ort erhältlich.