Unfassbar: Union unterliegt Ingolstadt in der Nachspielzeit 1:2
In einer bis zu letzten Minute spannenden Partie gibt der 1. FC Union Berlin das zweite Remis der Saison in der Nachspielzeit aus der Hand. Der FC Ingolstadt erzielt in buchstäblich letzter Sekunde den Siegtreffer und entscheidet ein ausgeglichenes Match mit 2:1 (1:1) für sich.
Haas – Pfertzel (83.Menz), Stuff, Puncec, Schönheim – Karl – Quiring, Silvio, Mattuschka (68. Belaid), Jopek - Terodde
Im ungewohnten grün-weißen Ausweichdress ging es für die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus auf den Rasen des „Audi Sportparks“. Und dort wurde es gleich gefährlich für die neuformierte Defensive. Erst musste sich Roberto Puncec gegen den bulligen Caiuby im Laufduell durchsetzen (3.), dann forderte Christian Eigler den kroatischen Neuzugang heraus (6.). Dem offensiven Beginn der „Schanzer“ wollte Union mit schnellem Flügelspiel begegnen. Jedoch merkte man vor allem der linken Flanke mit Fabian Schönheim und Björn Jopek das fehlende Zusammenspiel deutlich an. Den ersten Warnschuss setzte dann Simon Terodde nach einem schönen Zuspiel von Silvio in der achten Spielminute. Die Hausherren blieben jedoch ihrer anfänglichen Linie treu und spielten immer wieder schnelle Pässe auf die beiden Sturmspitzen. So kam es dann auch zu einem Freistoß mit Folgen. Fast schien die Situation schon bereinigt, indem der Ball zur Ecke geklärt wurde. Doch dann stieg der aufgerückte Verteidiger Andre Mijatovic am höchsten und köpfte den Ball vom kurzen Pfosten in den Kasten von Daniel Haas zum 1:0. Vom Rückstand angestachelt, nahmen die Eisernen langsam aber sicher das Heft des Handelns in die Hand. Die Gastgeber verlegten sich ab der 30. Spielminute ausschließlich aufs Reagieren und ließen die Berliner gewähren. Wieder war es eine Standardsituation, die für Gefahr sorgte. Eine Ecke von Kapitän Torsten Mattuschka gelangte über Umwege auf Fabian Schönheim, der nicht lang fackelte. Sein Schuss aus gut 18 Metern forderte Ramazan Özcan sein gesamtes Können ab (33.). Nur eine Minute später war es die einzige Sturmspitze Simon Terodde, der erst in letzter Sekunde von Andreas Görlitz vom Ball getrennt werden konnte. Besser machte es dann Youngster Björn Jopek. Das Eigengewächs setzte den Ball eiskalt ins rechte Eck und markierte damit sein erstes Zweitligator (40.). Mit einem verdienten 1:1 ging es dann in die Kabine.
Mit leichten Startschwierigkeiten hatte die Neuhaus-Truppe auch zu Beginn der zweiten Hälfte zu kämpfen. Einen feinen Pass von Pascal Groß wusste Mittelfeldmann Marvin Matip nicht im Kasten unter zu bringen und so rollte der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Erst in der 59. Minute konnten sich die Eisernen das erste Mal entscheidend befreien, wurden dann aber auch brandgefährlich. Ein direkter Pass aus dem zentralen Mittelfeld nutzte Simon Terodde für sich. Allein auf weiter Flur wurde der Angreifer jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Und das Pech blieb den dem 1. FC Union Berlin treu. Nach einer starken Balleroberung von Silvio setzte sich Björn Jopek diesmal auf der rechten Seite durch und passte den Ball quer in den 16-Meterraum. Sowohl Simon Terodde als auch Tijani Belaid verpassten den möglichen Führungstreffer (72.). Den wütenden Ansturm der Hausherren hatten die Eisernen schon fast überstanden, als nochmal ein Raunen durch den „Audi Sportpark“ ging. Daniel Haas fischte zunächst einen unhaltbaren Ball aus dem Toreck (89.), musste sich dann aber in der Nachspielzeit geschlagen geben. Eine scharfe Hereingabe konnte die eiserne Hintermannschaft nicht entscheidend klären und der eingewechselte Manuel Schäffler setzte den Ball trocken zum 2:1-Endstand in den Kasten (90.).
Trainer Uwe Neuhaus machte in der anschließenden Pressekonferenz keinen Hehl aus seinem Gemütszustand: „Wir werden total enttäuscht nach Hause fahren. Wir waren in der ersten Hälfte die dominante Mannschaft, auch wenn wir gegen einen tief stehenden Gegner nicht viele Chancen herausspielen konnten. Die zweite Hälfte war dann ausgeglichener. Beide Teams hätten mit dem einen Punkt zufrieden sein können. Aber am Ende hatten wir keinen klaren Kopf und keine gute Ordnung mehr“, so der Coach in seinem Spielfazit. „Diese Niederlage ist bitter und tut weh. Aber wir müssen weiter arbeiten und diese entscheidenden Fehler abstellen, die uns derzeit unterlaufen.“
Weiter geht es für Union nun am kommenden Freitag. Dann treffen die Eisernen im heimischen Stadion An der Alten Försterei auf den 1. FC Köln.