Union misst sich mit Karlsruhe - Uwe Neuhaus sieht Mannschaft in der Pflicht
Am Sonntag, 01.04.2012 ist der 1. FC Union Berlin beim Karlsruher SC zu Gast. Der Anpfiff zum Spiel des 28. Spieltages im Karlsruher Wildparkstadion erfolgt um 13:30 Uhr.
In komfortabler Tabellenlage den Fuß vom Gaspedal nehmen? Kommt für Uwe Neuhaus nicht in Frage: “Wir haben gegenüber allen Vereinen der Liga die Pflicht, unsere Spiele mit einer einwandfreien Einstellung anzugehen“, so Unions Trainer. Der Chefcoach will den Sieg gegen den Karlsruher SC und damit an die Auswärtsleistung in Aachen anknüpfen.
Wenn die Ergebnisse vielleicht auch keine großen Tabellenbewegungen der eigenen Mannschaft auslösen, so gibt es doch Dinge, die für Sondermotivation sorgen. So ist Union seit fast einem Jahr auswärts nicht mehr ohne Gegentor geblieben. Für Verteidiger Christian Stuff eine besondere Motivation: „Als Abwehrspieler ist mein oberstes Ziel, Gegentreffer zu verhindern. Es wäre schön, wenn uns das in Karlsruhe gelingen würde“, erläuterte der 1,99 Meter große Innenverteidiger.
Angesichts der Anfälligkeit der Badener bei Standards (30/57 Gegentoren) böte sich für den kopfballstarken Berliner die Chance auf sein viertes Saisontor. „Dass nach dem Abpfiff hinten die null steht ist mir wichtiger, als selbst zu treffen“, gab sich der 29-Jährige pflichtgetreu.
Der Gastgeber aus dem Badischen belegt mit 20 Zählern den vorletzten Tabellenplatz und ist unmittelbar abstiegsgefährdet. Die Konsequenz dieser bedrohlichen Situation ließ man sieben Spieltage vor dem Saisonende Jörn Andersen spüren. Der am 6. November 2011 als Cheftrainer vorgestellte ehemalige norwegische Nationalspieler wurde wegen anhaltender sportlicher Erfolglosigkeit am 26. März beurlaubt. Der neue Mann an der Seitenlinie heißt Markus Kauczinski und trainierte bis dato das Regionalligateam der Karlsruher. Ganz neu ist die Situation für den 42-jährigen Kauczinski derweil nicht. Als Interimstrainer verantwortete er seit 2009 bereits drei Mal die Profis und kennt die Mannschaft daher sehr genau.
„Insofern wird das Spiel zu einer unangenehmen Aufgabe“, findet Uwe Neuhaus. „Es kann sein, dass sich die taktische und personelle Ausrichtung grundlegend verändert. Ob die Laufwege bei Standardsituationen mit unseren Erkenntnissen übereinstimmen, ist auch nur noch schwer vorauszuahnen“, erläuterte der Cheftrainer. Die Herausforderung läge in den schnellen Entscheidungen, die neue, unvorhergesehene Situationen den Spielern abverlangen.
Zum Missfallen des Trainers wird Silvio wohl nicht rechtzeitig einsatzfähig. Die Schmerzen im linken Sprunggelenk klangen nicht ab, ein Mitwirken scheint damit ausgeschlossen. Neben dem Brasilianer kommt das Spiel in Karlsruhe auch für Christopher Quiring - Torschütze beim 2:0-Hinspielsieg - zu früh. Mit dem ehrgeizigen 21-Jährigen wird Unions Coach in Übereinstimmung mit der medizinischen Abteilung kein unnötiges Risiko eingehen. Die Zweifel an der Einsatzfähigkeit von Torsten Mattuschka (Erkältung) und Michael Parensen (Muskelverhärtung) sind in der Zwischenzeit ausgeräumt.
Ein Wiedersehen wird es hingegen mit Steven Skrzybski geben. Unions Sturmhoffnung konnte nach überstandenem Syndesmosebandriss und Weisheitszahn-OP schmerzfrei mit der Mannschaft trainieren. Uwe Neuhaus berief den Youngster als mögliche Sturm-Alternative in den Kader für Karlsruhe.