Union vs. Energie: Nicht irgendein Spiel gegen irgendeinen Gegner
Der 1. FC Union Berlin empfängt am Freitag zum Abschluss der Hinrunde den langjährigen Erstligisten FC Energie Cottbus. Zum Berlin-Brandenburgischen Gipfeltreffen könnte Union die Mannschaft aus der Lausitz auf sechs Punkte distanzieren und die unangefochtene Nummer eins im Fußball-Osten bleiben. Der Schlagabtausch im Stadion An der Alten Försterei beginnt am Freitag, 02.12.2011 um 18:00 Uhr.
Beim Auswärtsspiel in Rostock begeisterte der 1. FC Union Berlin mit Pass-Stafetten und Torabschlüssen wie schon lange nicht mehr. Und um die Lobhudeleien auf die Spitze zu treiben, darf der Rekordcharakter des Ergebnisses nicht unerwähnt bleiben. Der höchste Auswärtssieg in der Zweitligahistorie der Köpenicker war das 5:2 an der Küste nämlich obendrein.
Auswärts kommt Union immer besser in Schwung und hat in diesem Punkt mit dem kommenden Gegner etwas gemein. Zudem fühlt sich Energie zurzeit in der Lausitz alles andere als heimisch, was mit Zahlen belegbar ist. Die fünf jüngsten Spiele im Stadion der Freundschaft vergingen ohne einen Sieg der Hausherren. Hinzu kommt der Negativrekord bei den Besucherzahlen. Energie als Zuschauermagnet, das scheint dieser Tage der Vergangenheit anzugehören. Aus der Not machte die Wollitz-Elf im Handumdrehen eine Tugend und besann sich auf die auswärtige Punktejagd – mit Erfolg. Beinahe zwei Drittel der 22 auf dem Konto befindlichen Zähler stammen aus Vergleichen fernab des Spreewaldes. Patrick Kohlmann fürchtet die Auswärtsstärke der Gäste indes nicht und freut sich auf das Spiel im Schein des Flutlichtes. „Bei solchen Spielen muss der Trainer nicht viel machen, jeder Spieler ist bis in die Haarspitzen motiviert dieses Derby zu gewinnen“, so der Vize-Kapitän.
Das Torverhältnis gibt den Sachverhalt fast nicht her, doch ist Energie Cottbus eine Mannschaft, die durchaus in der Lage ist, ohne Gegentore zu bleiben. Sechs Mal ist das in sechzehn Spielen schon gelungen, weshalb die Prognose des Spielverlaufs Schwierigkeiten bereitet. Zwischen zähem Abwehrkampf und mitreißender Torflut scheint alles möglich zu sein. „Uns erwartet ein enges Spiel“, vermutet Uwe Neuhaus, denn immerhin sei „Cottbus mit vier Siegen in den ersten fünf Spielen ausgesprochen positiv in die Saison gestartet.“ Auch wenn Nils Petersen und Emil Jula den Verein verlassen haben, bescheinigt Uwe Neuhaus der Gastmannschaft weiterhin große Qualität.
„Für jeden Einzelnen und die ganze Mannschaft wird es das Allerwichtigste sein, sich auf das Sportliche zu fokussieren“, so Uwe Neuhaus, der um die Emotionalität des Derbys weiß, von seiner Mannschaft aber vollste Konzentration erwartet. „Diese Spiele sind immer heiß umkämpft. Wer am Freitag auf dem Platz seine Aufgaben am besten erledigt, wird im Nachhinein der Favorit sein“, so der Chefcoach augenzwinkernd zur vermeintlichen Favoritenrolle seiner Elf.
Uwe Neuhaus kann personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Nur Simon Terodde ist nach seiner langen Verletzungspause noch nicht wieder in der Lage, der Mannschaft zu helfen. „Er muss sich über die Trainingseinheiten herankämpfen“, so Uwe Neuhaus.
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 16:30 Uhr seine Pforten, der Anpfiff durch Schiedsrichter Marco Fritz erfolgt um 18:00 Uhr.