Unterstützt von mehr als 4.300 Fans: Union gastiert in Leipzig
Auf den ersten Blick bekommen die Anhänger beider Fanlager keinen Fußballleckerbissen geboten. Der Tabellenerste und Aufstiegsfavorit Leipzig trifft auf den Tabellenzwölften Union. Wirft man jedoch einen Blick auf die Rückrundentabelle, die nach vier Spielen doch etwas Aussagekraft besitzt, trifft der Tabellenerste Union auf den Tabellenvierten Leipzig. Die Berliner haben mit zehn Punkten und 9:2 Toren einen außerordentlich guten Rückrundenstart hingelegt und sich ein Zehn-Punkte-Polsters zur Abstiegszone erarbeitet.
Sorgenfalten bereiten Union-Trainer Sascha Lewandowski daher nicht die Ergebnisse der letzten Wochen, sondern die anhaltende Verletztenmisere seiner Mannschaft. Insgesamt sieben Spieler muss der 44-Jährige Fußballlehrer ersetzen. Zu den ohnehin schon Langzeitverletzten Benjamin Köhler, Adrian Nikci (beide Aufbautraining), Raffael Korte (Knie), Maximilian Thiel (Oberschenkel) und Steven Skrzybski (Schulter) gesellten sich am vergangenen Wochenende die beiden Verteidiger Toni Leistner und Fabian Schönheim. Beide fallen mit Oberschenkelverletzungen aus. „Die beiden hätten von ihrer Art zu spielen sehr gut in die defensiven Anforderungen des Spiels gepasst. Gegen Leipzig ist das Verteidigen extrem schwierig. Dort muss man immer wieder aktiv werden und benötigt Schnelligkeit. Da werden die beiden uns sehr fehlen“, betont Lewandowski, der schon im Spiel gegen 1860 München sein Team auf vielen Positionen verändern musste.
Zusätzlich steht ein dickes Fragezeichen hinter der Einsatzchance von Felix Kroos. Den Winter-Neuzugang, der am vergangenen Wochenende die wichtige 1:0-Führung erzielte, plagen anhaltende muskuläre Probleme. „Ich gehe nicht davon aus, dass es reichen wird, aber eine kleine Resthoffnung haben wir“, so Lewandowski.
Neben den argen Verletzungssorgen kommt der Gegner erschwerend hinzu: „Von der Teambesetzung her spielen wir dort bei einer guten bis sehr guten Erstligamannschaft. Wir müssen gegen Leipzig in beide Richtungen, sowohl offensiv als auch defensiv, sehr viel und sehr konsequent richtig machen. Neben der ohnehin schon hohen Qualität der Einzelspieler kommt bei Leipzig mittlerweile auch die große Eingespieltheit zum Tragen. Sie sind einfach in der Lage, sich einen Gegner sehr gut zurecht zu legen und immer wieder im richtigen Moment das Tempo anzuziehen. Das ist von einer großen Vielseitigkeit und von individueller Klasse geprägt“, so die lobende Einschätzung von Sascha Lewandowski.
Trotzdem werden sich die Eisernen keineswegs kampflos ergeben. „Durch die Leipziger Spielweise ergeben sich immer wieder Räume und die gilt es bei eigenem Ballbesitz zu nutzen. Ich traue uns schon zu, dass wir in Leipzig, selbst mit unserem vermeintlich letzten Aufgebot, Tore schießen können. Wir haben in den letzten Spielen gezeigt, dass wir in der Lage sind mit widrigen Situationen umzugehen“, gibt sich der gebürtige Dortmunder kämpferisch.