Uwe Neuhaus und die drei Fragzeichen: Abenteuer im Lößnitztal
Am Sonntag, 6. März 2011 gastiert der 1. FC Union Berlin beim Sensationsteam der bisherigen Zweitligasaison, dem FC Erzgebirge Aue. Der Anstoß im Erzgebirgsstadion erfolgt um 13:30 Uhr.
„Bei Erzgebirge Aue kann schon fast alle Superlative aufrufen, die es im Fußball gibt.“ Derartiges Lob kommt von Union-Trainer Uwe Neuhaus, der ergänzt: „Wer Aue nicht auf der Rechnung hat, macht einen Fehler. Sie haben die 1. Liga vor Augen, sie haben überhaupt nichts mehr zu verlieren und ich denke, dass sie bis zum Schluss ein gewichtiges Wörtchen mitreden werden." Eine solche Einschätzung kommt nicht von ungefähr. Der FC Erzgebirge konnte die Aufstiegseuphorie mit in die 2. Liga nehmen und auch über die Winterpause in die Rückrunde retten. Von 12 Heimspielen konnten 10 gewonnen werden, gleich 7 davon sogar ohne Gegentor.
Die Schwere der Aufgabe für die Mannschaft von Uwe Neuhaus ist damit hinreichend umrissen. Als wenn das nicht Herausforderung genug wäre, steht der Union-Coach einmal mehr vor der Frage, wer ihm am Sonntag überhaupt zur Verfügung steht. Mit Daniel Göhlert, Santi Kolk und Kapitän Torsten Mattuschka gibt es gleich drei ganz dicke Fragezeichen für das Spiel. Kolk (Hüftprobleme) und Göhlert (Schmerzen in der Leiste) mussten gestern das Training abbrechen. Mattuschka konnte aufgrund von Magen-Darm-Problemen überhaupt nicht teilnehmen. Sollten alle drei ausfallen, wäre das sicher ein schmerzlicher Verlust, standen sie doch allesamt zuletzt in der Startformation.
Unabhängig von der personellen Besetzung sieht der Trainer seine Mannschaft in der Außenseiterrolle. Wobei die letzten Auswärtsauftritte (2:1-Sieg beim Aufstiegsfavoriten Hertha BSC, 1:0-Sieg beim Pokalfinalisten MSV Duisburg) in ähnlicher Konstellation durchaus Mut machen und von Chancenlosigkeit keine Rede sein kann. Entsprechend deutlich macht Uwe Neuhaus, worauf es am Sonntag ankommen wird: „Wir müssen versuchen, eine gute Mischung zwischen zweikampfstarken, auch kopfballstarken, robusten, aber auch zielstrebigen, torgefährlichen und mental starken Spielern zu finden.“
Anlass zu Optimismus auf Union-Seite bietet der bisherige Rückrundenverlauf, wo bereits 10 Punkte gesammelt werden konnten. Zudem hat das Hinspiel gezeigt, dass die Eisernen bei voller Ausschöpfung ihrer Fähigkeiten in der Lage sind, eine Mannschaft wie Aue ins Wanken zu bringen. Einzig und allein Aues Schlussmann Männel war es am Ende geschuldet, dass Union das Spiel nicht klar für sich entscheiden konnte und den Gegner mit einem 1:1-Unentschieden davonkommen ließ.
Für eine stimmungsvolle Kulisse im Erzgebirgsstadion ist gesorgt. 13.000 Tickets waren bis zum Donnerstagabend abgesetzt, sodass davon auszugehen ist, dass am Spieltag keine Karten mehr verfügbar sein werden. Rund 3.000 Union-Fans werden dafür sorgen, dass „Eisern Union“ im Erzgebirgsstadion nicht zu überhören sein wird. Dringend empfohlen sei hier noch einmal die Anreise mit den Bussen des Eisernen V.I.R.U.S. oder mit dem PKW. Die Zugverbindungen nach Aue sind aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage, eine pünktliche Ankunft aller Anreisenden zu gewährleisten.